Entdecken Sie Thessaloniki, die Stadt zwischen Orient und Okzident
Es gibt viel zu entdecken in der Stadt zwischen Orient und Okzident. In thematischen Tagestouren möchten wir Ihnen die außergewöhnliche Architektur Thessalonikis und bedeutende Kunstwerke der Stadt vorstellen. Dabei vergessen wir nicht, dass zur Kultur auch das Essen gehört – wir besuchen Basare und Markthallen, um das reichhaltige Angebot der Region kennen zu lernen und genießen in den Tour-Pausen die regionale Küche.
Tag 1 – Die Anreise nach Thessaloniki
Am ersten Tag der Reise geht es erst einmal ums Ankommen. Sie sind im Urlaub. Erkunden Sie ihr Hotel und lernen Sie Ihren Reiseführer kennen.
Anreise als Gruppe oder individuell
Wenn Sie als Gruppe anreisen, erwartet Sie Ihr Reiseführer bereits am Flughafen Thessaloniki. Anschließend fahren Sie mit unserem Reisebus zu Ihrem Hotel. Wenn Sie individuell anreisen möchten, wird Ihr Reiseführer Sie – nach terminlicher Absprache – gerne im Hotel empfangen.
Begrüßung im Hotel
Ob Sie als Gruppe oder individuell anreisen, nach dem Check-in möchten wir Sie in Ihrem Hotel begrüßen! Ihre Reisebegleitung wird sich bei einem Willkommensgetränk ausführlicher vorstellen, und Sie werden die Gelegenheit haben, Fragen zu stellen. Natürlich können Sie auch gerne individuelle Wünsche äußern.
Was machbar ist, setzen wir auch gern spontan noch um!
Alexander der Große
Evangelos Moustakas (*1930), 1974
Foto: Pixabay
Tag 2 – Makedonische Könige und römische Kaiser. Tagestour durch das antike Thessaloniki
Die Akropolis von Thessaloniki
Wir beginnen unsere Tour am zweiten Reisetag und besichtigen die antiken Stätten der Stadt. Mit unserem voll klimatisierten Bus fahren wir in die obere Altstadt zur Akropolis (Eptapyrgio – Yedi Kule). Ursprünglich wurde die Akropolis mitsamt der Stadtmauer bereits zur Entstehungszeit der Stadt unter König Kassandros in hellenistischer Zeit errichtet und – je nach Bedarf – umgestaltet. Von den zahlreichen Türmen der Stadtmauern sind heute noch etwa 50 erhalten. Vom Burgberg aus hat man einen wundervollen Blick über Thessaloniki und seine Bauwerke!
Das Heptapyrgion
Wir besichtigen zunächst das berühmt-berüchtigte Heptapyrgion, einen siebentürmigen Festungskomplex aus osmanischer Zeit, der im nordöstlichen Teil der Akropolis auf Teilen der bereits bestehenden Festungsmauer errichtet wurde. Vom 19. Jahrhundert an bis 1989 nutze man das Gebäude als Gefängnis für Langzeithäftlinge, seit 1990 dient es als Außenstelle der Universität.
Die Überreste der Kaiserresidenz. Kaiser Galerius‘ Bauten
Anschließend, je nach Gruppenzusammensetzung, fahren oder laufen wir zum Triumphbogen des Galerius und besichtigen die dazu gehörigen römischen Anlagen: die Rotunde (Pantheon oder Zeus Tempel) den Palastkomplex, an den das Oktagon angeschlossen ist, sowie die Pferderennbahn, das Hippodrom. Alle Bauten entstanden zu Beginn des 4. Jahrhunderts, als Thessaloniki zur Kaiserresidenz wurde.
Nach der Besichtigung des Burgbergs und des Palastkomplexes machen wir eine kleine Pause und genießen ein paar typische Snacks.
Die Agora aus hellenistischer Zeit
Im Anschluss spazieren wir zur antiken Agora aus dem 3. vorchristlichen Jahrhundert, die unter römischer Herrschaft weiter ausgebaut und funktional angepasst worden ist. Hier waren bis zum 13. Jahrhundert Töpferwerkstätten untergebracht, die den rötlichen Ton des Areals verarbeiteten. Im Laufe der Zeit entstanden auf der Agora sowohl private Häuser als auch wichtige öffentliche Gebäude, die als administratives Zentrum der stetig wachsenden Stadt dienten. Das markante, heute aufwändig restaurierte Odeion diente seit dem 5. Jh. n. Chr. als Wasserreservoir. Heute wird es für kulturelle Veranstaltungen genutzt. In der so genannten Krypti Stoa, befindet sich ein unterirdisches Museum für die Geschichte und die Fundstücke der Agora. Mit dem Besuch des Museums endet unserer Tagesprogramm.
Die Hagia Sophia in Thessaloniki, Foto: KR
Tag 3 – Kirchen und Klöster. Tour durch das frühchristliche und byzantinische Thessaloniki
Wir besuchen mit Ihnen drei charakteristische Kirchen Thessalonikis, die als markante Beispiele für die christliche Architektur der Stadt gelten.
Panagia Acheiropoietos
Wir beginnen mit der Panagia Acheiropoietos; diese holzgedeckte, dreischiffige Basilika aus dem 5. Jahrhundert liegt im Stadtzentrum. Sie ist bis heute in ihrer ursprünglichen Form nahezu unverändert erhalten. In osmanischer Zeit wurde die Basilika als erste Kirche der Stadt in eine Moschee umgewandelt und diente den Besatzern als so genannte „Große Moschee“.
Hagios Demetrios
Zu Fuß laufen wir zur Hagios Demetrios, eine der größten, erhaltenen frühbyzantinischen Kirchen Thessalonikis, deren christlicher Vorgängerbau bereits im 4. Jahrhundert auf den Resten einer römischen Therme errichtet wurde. Die heute fünfschiffige, flach gedeckte Basilika zeigt Mosaike, die um 600 entstanden sind und zu den wichtigsten Beispielen byzantinischen Kunstschaffens gezählt werden. Während der Nutzung der Kirche als Moschee wurden die Mosaike mit Darstellungen des Hl. Demetrios unter Putz verborgen und erst um 1912 wieder entdeckt.
Hagia Sophia
Weiter geht es zur Hagia Sophia, die dreischiffige Basilika wurde im 7. Jahrhundert auf den Fundamenten einer Kirche aus dem Jahr 315 erbaut und gilt als Vorläufer der für die byzantinische Architektur charakteristischen Kreuzkuppelkirchen. Die Hagia Sophia ist mit Mosaiken aus dem 8. und 9. Jahrhundert ausgestattet und wurde als Kathedrale der Stadt genutzt, bis sie 1524 in eine Moschee umgewandelt wurde.
Der Weiße Turm, Foto: KR
Tag 4 – Synagogen, Moscheen und Bäder. Spaziergang durch das das osmanische und das jüdische Thessaloniki
Die Alatsa-Imaret Moschee
Unsere Tour beginnen wir mit dem Besuch der Alatsa-Imaret Moschee. Sie ist erst auf den zweiten Blick zu finden, da sie, wie so viele bauhistorische Schätze der Stadt, von Häusern umringt ist. Ein ansonsten unbekannter Baumeister namens Isaak errichtete die Moschee 1484. Angelehnt an die vielen bunten Fliesen, die das Gebäude schmücken, bedeutet ihr Name „Vielfarbigkeit“. Kulturhistorisch bedeutend sind vor allem die Fresken, deren Darstellungen an die byzantinischen Ikonographie angepasst wurden.
Die Hamsa Bey Moschee
Weiter geht es zur Hamsa Bey Moschee aus dem 15. Jahrhundert. Obschon die Moschee bereits 1926 offiziell als schützenswertes Gebäude deklariert wurde, ging sie in private Hände über und diente jahrelang als Einkaufszentrum und Kino. Erst 2006 erhielt Thessaloniki das Gebäude als Schenkung; seitdem finden dort umfangreiche Renovierungsarbeiten statt.
Der Weiße Turm – ein Werk des Sinan?
Weiter geht es zum Wahrzeichen Thessalonikis, dem Weißen Turm. Dieser diente ursprünglich zur Bewachung der Stadt- und Seemauern. Er wurde in venezianischer oder frühosmanischer Zeit gebaut, sein Architekt war wohl kein geringerer als der Baumeister Sinan (um 1490 – 1588), der die weltberühmte Süleymaniye Moschee in Istanbul schuf und als einer der bedeutendsten Architekten der osmanischen Zeit gilt. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Turm als Waffenlager, Gefängnis, Nahrungsmittellager, Wetterstation und Marineschule genutzt. Heute werden hier Sonderausstellung des Museums für Byzantinische Kultur gezeigt. Seinen Namen erhielt der Turm übrigens erst nach der Befreiung Thessalonikis von der osmanischen Herrschaft; in einem symbolischen Akt wurde er damals weiß getüncht.
Der Platz der Demokratie, Foto: unsplash
Spaziergang durch das jüdische Thessaloniki
Gegenwärtig besteht die jüdische Gemeinde Thessalonikis aus 1500 Mitgliedern, die aktiv am städtischen Leben und Wirken teilhaben. Deshalb möchten wir mit Ihnen die beiden heute noch geöffneten Synagogen in der Stadtmitte besuchen.
Die Verfolgung der thessalonikischen Juden
Im Anschluss daran werden wir uns auf die Spuren der verfolgten Juden Thessalonikis begeben und zum Platz der Demokratie gehen, auf dem die Juden der Stadt 1942 auf Befehl der Deutschen versammelt, malträtiert und schikaniert wurden, bevor man sie mit Zügen in verschiedene Vernichtungslager deportierte.
Das Jüdische Museum von Thessaloniki beschäftigt sich mit der langen, tief verwurzelten Geschichte des jüdischen Lebens hier; auch wir werden das Museum zum Abschluss unserer Tour besuchen. Wir werden uns auch den Neuen jüdischen Friedhof ansehen, auf dem, neben einem Mahnmal, auch einige Grabsteine des alten jüdischen Friedhofs zu sehen sind, der von der deutschen Besatzung zerstört wurde.
Heute befinden sich auf dem großen Areal des Alten jüdischen Friedhofs Gebäude der Aristoteles Universität.
Markthalle, Foto: unsplash
Tag 5 – Die Märkte der Stadt
Wir werden zuerst wieder tief in die Vergangenheit Thessalonikis eintauchen und die Geschichte der Basare kennenlernen.
Die Besestenti Markthalle, ehemaliges Handels- und Finanzzentrum
Wir beginnen mit einem Besuch der Besesteni Markthalle, die im 15. Jahrhundert erbaut wurde und seit jeher ein wichtiger und besonderer Ort für die Geschicke der Stadt war. Hier wurden nicht nur Waren verkauft und Handel getrieben, sondern auch Bankgeschäfte getätigt und wichtige Dokumente verwaltet.
Im Osmanischen Reich verfügte jede große Stadt über solch einen Besesteni, der auch als Handels- oder Finanzzentrum bezeichnet werden kann. Die aufwendige Architektur – die Markthalle verfügt über sechs Kuppeln und vier Eingänge – entsprach der Bedeutung des Gebäudes. Tatsächlich wurde die Markthalle in ihrer ursprünglichen Funktion bis zum großen Brand 1917 genutzt und beherbergt noch heute einige kleine Läden.
Der Kapani Markt
Wer sich für die kulinarische Geschichte der Stadt interessiert sollte unbedingt den Kapani Markt besucht haben, den wir Ihnen auf unserer Tour natürlich nicht vorenthalten wollen! In kleinen Gassen zwischen zweistöckigen Häusern befinden sich unzählige Stände, die wirklich alles, was die griechische Küche ausmacht, anbieten. Natürlich gibt es aber auch anderes dort zu entdecken: Dinge des täglichen Bedarfs wie Schuhe und Kleidung, Haushaltsartikel und Souvenirs werden hier zu günstigen Preisen in traditionellem Ambiente angeboten.
Der Modiano Markt, jetzt frisch renoviert, Foto: KR
Der Modiano Markt, frisch renoviert
Von hier aus geht es weiter zum Modiano Markt, der Anfang der 1920er Jahre in einem geschlossenen Gebäudekomplex errichtet wurde. Namen gebend war der jüdische Architekt Eli Modiano (1881 – 1968), Spross einer bekannten jüdischen Bankiersfamilie aus Thessaloniki, der in Paris als Ingenieur und Architekt ausgebildet wurde. Nach der Rückkehr in seine Heimat entwarf Modiano zahlreiche öffentliche Gebäude für die Stadt, so auch diesen überdachten Markt. Die meisten Stände hier bieten Lebensmittel aller Art an. Als eines der Wahrzeichen Thessalonikis spiegelt der Modiano Markt mit seinem reichen Angebot die vielfältige Esskultur der Stadt wieder.
Der Bit Basar
Gegen Abend möchten wir Sie zum Bit Basar entführen, wo wir das junge Thessaloniki erleben werden. Auch wenn ein Besuch auf dem Bit Basar kein Geheimtipp mehr ist, gehört er dennoch nicht zur klassischen Touristenroute. Versteckt liegt der beliebte Marktplatz inmitten von Wohnhäusern, die 1928 für die griechischen Einwanderer aus Kleinasien erbaut wurden und über kleine Läden im Erdgeschoss verfügen. Im Laufe der Zeit siedelten sich hier immer mehr Antiquitätenhändler und individuelle Geschäfte an, die sich um den eigentlichen Marktplatz gruppieren. Zahlreiche kleine Tavernen, die Wein und griechische Mezedes anbieten und Bars mit Livemusik laden zum Genießen und Beobachten ein. Hier kann man auch als Reisender am bunten Leben der Thessaloniker teilhaben und in das lebhafte Treiben mit all seinen Geräuschen und Gerüchen eintauchen.
Das Museum des Makedonischen Kampfes, Architekt E. Ziller, 1893, Foto: KR
Tag 6 – Die Museen Thessalonikis
Thessaloniki bietet nicht nur antike Ruinen, Klöster, Kirchen und Moscheen, auch die Museen der Stadt sind durchaus eine Reise wert! Von der Archäologie über traditionelle Kostüme bis hin zur Gegenwartskunst oder den Olympischen Spielen, hier findet jede/r Reisende Informationen zur Geschichte und kulturellen Entwicklung der Region. Kulturreisen besucht am sechsten Tag der Reise mit Ihnen die drei wichtigsten Museen der Stadt. Sollten Sie allerdings ein spezielles Interesse an anderen Ausstellungen oder Sammlungen haben, lassen Sie uns dies gerne vorab wissen. Flexibilität ist unsere Stärke!
Das Archäologische Museum
Das Museum zeigt archäologische Fundstücke aus Thessaloniki und Makedonien vom Neolithikum bis in die römische Zeit. Neben der großartigen Dauerausstellung finden regelmäßig Sonderausstellungen statt. Momentan sind es vier Ausstellungen, die sich mit den Themen Antike / Digitalisierung, Makedonien, der so genannten Kleinasiatischen Katastrophe und Neuerwerbungen des Museums beschäftigen.
Ein Bau des Architekten Patroklos Krantinos
Das Archäologische Museum von Thessaloniki wurde 1912 gegründet, kurz nachdem die Osmanen die Stadt verlassen hatten. Bis 1950 befand sich das Museum in einer umfunktionierten Moschee, wurde dann aber in einen Neubau des renommierten griechischen Architekten Patroklos Karantinos (1903 – 1976) überführt. Karantinos war maßgeblich am griechischen Schulbau-Programm beteiligt und wurde mehrfach ausgezeichnet. Als Professor für Architektur lehrte er an der Aristoteles-Universität in Thessaloniki.
1962 eröffnete das neue Museum schließlich mit einer Ausstellung zu den Derveni-Gräbern. Kurze Zeit später wurden hier auch die spektakulären Funde aus den Königsgräbern von Vergina und aus weiteren Grabungen in Makedonien ausgestellt. 2003 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt, da es exemplarisch für die Architektur der Moderne in Griechenland angesehen wird.
Schon bald wurde das Archäologische Museum von Thessaloniki zu klein und es erfolgten ein Anbau sowie Auslagerungen besonderer Objekte, wie der weltberühmten Funde von Vergina, in spezielle Grabungsmuseen.
Der neue Museumskomplex und Archäologische Park von Vergina. Mehr Museum geht nicht!
Eines der ehrgeizigsten Museumsprojekte Griechenlands, das von der Archäologin Angeliki Kottardi geleitet wird, ist derzeit die Anlage eines dezentralen Archäologischen Museumsparks in Vergina, dem antiken Aigai. Dieser wird nicht nur eine neues, größeres Museum für die Funde aus Vergina sowie das Digitalmuseum „Alexander der Große“ beherbergen, sondern auf das gesamte (!) Ausgrabungsgelände von Vergina ausgeweitet werden.
Eröffnet wird der neue Komplex nach mehreren Verzögerungen im Frühjahr 2023. Neben der atemberaubenden Dauerausstellung werden hier aber auch Sonderausstellungen gezeigt, deren Fokus auf der Person Alexander des Großen liegen wird. Der 2019 im Museumsmagazin von Veria zufällig wiederentdeckte Marmorkopf Alexanders wird hier erstmals nach seiner Restaurierung der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Besuchen Sie mit uns das neue Museum von Vergina und genießen Sie die Schönheit und Kultur der Region Imathia.
8-tägige Kultur- und Genussreise nach Makedonien
IMATHIA. IN DEN GÄRTEN DES MIDAS
Veria +++ Vergina inkl. Besuch des neueröffneten Museums +++ Naoussa u.v.m.
Ausgrabungsstätten, Klöster, Kirchen, Synagogen, Moscheen,
Museen, Restaurants und Weingüter
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Thessalonikis Museum für Byzantinische Kultur
Das Museum für Byzantinische Kultur beherbergt zahlreiche Artefakte byzantinischer Zeit. Neben einer permanenten Ausstellung bietet das Museum zahlreiche Sonderausstellungen zu verschiedenen Themenkomplexen, wobei nicht nur Kunstwerke aus der byzantinischen Zeit gezeigt werden, sondern auch zeitgenössische Kunst, die Bezüge hierzu spiegelt. Auch im Weißen Turm, dem Wahrzeichen der Stadt, werden regelmäßig Sonderaus-stellungen des Museums für Byzantinische Kunst gezeigt.
Der spektakuläre Museumsbau von Kyriakos Krokos
Bereits 1913 wurde für Thessaloniki der Bau eines Museums für byzantinische Kunstwerke beschlossen. Da die Stadt aber nur zwei Jahre später wieder von Truppen belagert wurde, entschied man sich, die etwa 1600 Kunstwerke sicherheitshalber nach Athen zu verbringen, wo sie bis zur Eröffnung des Museums in Thessaloniki 1994 ausgestellt oder eingelagert waren. Der Bau des heutigen Museums wurde von Kyriakos Krokos (1941 – 1998) entworfen; Krokos absolvierte sein Architekturstudium in Athen und Paris und gehört zu einem Kreis wichtiger griechischer Intellektueller. 1996 vertrat er Griechenland in der Architektur-Biennale in Venedig. Auch im Weißen Turm, dem Wahrzeichen der Stadt, werden regelmäßig Sonderausstellungen des Museums für Byzantinische Kunst gezeigt.
Völkerkundliches und Ethnographisches Museum von Makedonien und Thrakien.
Das Völkerkundliche und Ethnographische Museum beschäftigt sich mit der Alltags-Kultur der Region und stellt dabei Bezüge zum heutigen Leben im Norden Griechenlands her. Die Sammlung wurde im frühen 20. Jahrhundert von einer Bruderschaft begründet und über die Jahre unter verschiedenen Direktoren verwaltet und erweitert. 1973 öffnete das heutige Museum seine Pforten in der wundervollen „Alten Gouverneurs-Residenz“ für die Öffentlichkeit.
Seitdem wurde die Sammlung mehrfach umstrukturiert, bietet aber neben interessanten Sonderausstellungen auch zwei permanente Ausstellung zu den Themen „Mühlen in Makedonien und Therapien“ sowie „Traditionelle Kleidung in Makedonien und Thrakien“. Das Museum tritt als Mittler auf, indem es die Lebensweise in der Vergangenheit untersucht, um das gegenwärtige Leben und seine innere Entwicklung zu verstehen.
Wer Thessaloniki und das Leben im Norden Griechenlands verstehen möchte, dem ist ein Besuch hier sehr ans Herz zu legen. Abseits der Hochkunst, die uns in den anderen Museen der Stadt begegnet, ermöglicht uns diese Sammlung einen tiefen Einblick in das Hier und Jetzt der Region.
Das Weingut Ktima Gerovassiliou, Foto: ktima gerovassiliou
Tag 7- Die Umgebung Thessalonikis. Hellenistische Wand-malereien und ein kulinarischer Abschluss
Der letzte Reisetag steht ganz unter dem Motto Genuss! Geniessen Sie wunderschöne Wandmalereien, geniessen Sie die herrliche Landschaft bei einem guten Glas Wein!
Das hellenistische Grab in Agios Athanasos
Etwa 20 km außerhalb von Thessaloniki liegt die Kleinstadt Agios Athanasios, unmittelbar an der alten Nationalstraße, die Thessaloniki mit Athen verbindet.
Die letzte Ruhestätte eines wohlhabenden Makedonen
Die phantastisch erhaltene Grabanlage eines wohlhabenden Makedonen aus dem späten 4. Jh. v. Chr. wurde 1994 entdeckt. Eine Besichtigung des Grabes sollte bei keiner Tour durch den Norden fehlen, da es über die bedeutendsten Wandmalereien hellenistischer Zeit in Griechenland verfügt. Dazu ist es – noch – erfreulich wenig besucht, so dass man sich auf jeden Fall Zeit nehmen kann, die Malereien eingehend zu betrachten.
Die Grabanlage
Unter einem Grabhügel (tumulus) verbirgt sich in etwa 12 m Tiefe eine Grabkammer, die über hochbedeutende und hervorragend erhaltenen hellenistische Fresken verfügt. Der mit einem Anthemion geschmückte Giebel der Kammer präsentiert uns beeindruckende mythische Greife mit goldenen Flügeln. Ein schmaler, aufwendig bemalter Fries bekrönt den Eingang des Grabes. Das in leuchtenden Farben gehaltene Wandbild erzählt von einem Symposion, einem Fest, bei dem die Teilnehmer es sich bei Musik, Essen und Wein gut gehen lassen und ihr Dasein in vollen Zügen genießen. Makedonische Hopliten stehen an ihre Waffen gelehnt oder sitzen zu Pferde und bewachen ruhig die Szene. Rechts und links des Eingangs befinden sich in einer perfekten Komposition zwei außergewöhnlich schöne Medaillons unterhalb derer jeweils ein Soldat mit in Trauer geneigtem Haupt abgebildet ist, das Grab auf ewig bewachend. Wunderbar, wie der Künstler die langen Speere der Soldaten direkt durch das eine Medaillon laufen lässt, während das andere lediglich berührt wird, um so eine naturalistische Darstellung zu erreichen.
Interaktive Aufnahme der Wandmalerei
Um den Detailreichtum der Malereien noch deutlicher sichtbar zu machen hat das Archäologische Museum von Thessaloniki eine hoch aufgelöste interaktive Aufnahme des Freskos veranlasst, die wirklich jedes kleinste Detail der Malerei preisgibt und im Museum selber zu betrachten ist.
Nach unserem Besuch in Agios Athanasos freuen wir uns auf das lebendige Makedonien, knüpfen aber thematisch an die Darstellung des Symposions an, indem wir uns auf den Weg zu einem der schönsten Weingüter der Gegend machen!
Das Weingut KTIMA GEROVASSILIOU
Das Weingut Ktima Gerovassiliou liegt nur 25 km südöstlich von Thessaloniki entfernt in einer kleinen Stadt namens Epanomi.
Von drei Seiten wird das Areal vom Meer begrenzt, westlich liegen der Berg Olympos und die Strände von Pieria. Der Weinanbau hat in dieser Gegend schon lange Tradition, die gesamte Region ist weithin für ihre qualitativ hochwertigen landwirtschaftlichen Produkte bekannt.
Der Besitzer des Weingutes, Vangelis Gerovassiliou, ein studierter Önologe, wurde hier geboren. Den Weinanbau erlernte er nicht nur in seiner griechischen Heimat, sondern auch in Frankreich, wo er an der Universität von Bordeaux Önologie studierte. Das Weingut seiner Familie bewirtschaftet er seit 1981 äußerst erfolgreich zusammen mit seiner Familie. Er baut hier nicht nur genuin griechische Trauben an, sondern auch solche aus anderen europäischen Regionen. Gerovassiliou ist an weiteren Weingütern in Griechenland und Südafrika beteiligt und erntet international viel Lob für seine Kreationen. Zum Weingut gehört auch ein Weinmuseum, das Sie während unseres Aufenthaltes besuchen können. Selbstverständlich verkosten wir auch einige der hier produzierten Weine und genießen die Atmosphäre auf einem der schönsten privaten Weingüter Nordgriechenlands zum Abschluss unserer Reise.
Rückkehr nach Thessaloniki
Nach unserem Ausflug ins Umland können Sie die restliche Zeit des Tages zu Ihrer freien Verfügung. Warum schlendern Sie nicht noch ein wenig durch die Stadt und erkunden ein paar der engen Altstadtgassen auf eigene Faust?
Foto: KR
Tag 8 – Abreise
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