13-tägige Exkursion in den Norden Griechenlands
Das Königreich der Makedonen
DAS KÖNIGREICH DER MAKEDONEN.
13-tägige Exkursion in den Norden Griechenlands
- Hinflug NACH THESSALONIKI
- Veria (5 Übernachtungen)
- Lefkopetra
- Vergina
- Lefkadia
- Pella
- Aiani
- Dion
- Chalkidiki: Olynthos, Stageira (2 Übernachtungen)
- Amphipoli
- Thasos
- Kavala (2 Übernachtungen)
- Philippi
- Kilkis
- Thessaloniki (3 Übernachtungen)
- A. Athanasios
- Rückflug von Thessaloniki
Teilnehmerzahl: max. 30 Personen
Reisedauer: 13 Tage
Reisedaten: auf Anfrage
Preis pro Person im DZ: auf Anfrage
Inklusive Leistungen
- Flughafentransfer
- 12 Nächte im Doppelzimmer (DZ) mit Bad oder Dusche/WC
- Mahlzeiten lt. Programm
- Eintrittsgelder
- Programm wie beschrieben
- Transporte in klimatisierten Fahrzeugen
- deutschsprachige, örtliche Reiseleitung
Optionale Leistungen
- Rail&Fly-Ticket der Deutschen Bahn, bei der Buchung oder Anfrage angeben
- Flüge, bei Buchung oder Anfrage angeben
- RRV, bei Buchung oder Anfrage angeben
- EZ Buchungen auf Wunsch mit Aufpreis
FOTO: KR
„Alle Menschen streben von Natur nach Wissen.“
Aristoteles, Metaphysik, 980a21
Auf den Spuren der Makedonen
Diese Exkursion in den Norden Griechenlands bietet mit umfangreichen Tagestouren einen fundierten Überblick über die Archäologie und Geschichte des Makedonischen Königreichs von den Anfängen bis zu seinem Untergang.
Zum Exkursionsprogramm
Ziel dieser Studienreise ist der Besuch der wichtigsten Stätten, die einst zum Makedonischen Königreich gehörten. Die Exkursion startet in Zentrum des antiken Makedonien, in Veria, und beinhaltet alle wichtigen Ausgrabungsstätten und Orte, die für das Königreich von historischer, kultischer, wirtschaftlicher oder strategischer Bedeutung waren.
Natürlich besuchen wir auch die Museen und Archäologischen Parks, in denen die Fundstücke der Ausgrabungen gezeigt werden. Besonders gespannt sind wir natürlich auf das neue Museum in Vergina, das im Frühjahr 2023 eröffnet werden soll!
Nachdem wir die Umgebung von Veria (fünf Übernachtungen) erkundet haben, geht es weiter auf die Halbinsel Chalkidiki, nach Stageira (zwei Übernachtungen) und danach nach Kavala (zwei Übernachtungen). Das wunderbare, quirlige und historisch extrem interessante Thessaloniki (drei Übernachtungen) werden wir zum Abschluss der Reise intensiv erkunden. Von hier aus geht es dann wieder zurück nach Deutschland.
Reisealternative
für Kulturinteressierte
Bitte beachten Sie bei Ihren Planungen, dass diese Exkursion in den Norden Griechenlands inhaltlich hoch spezialisiert ist. Je nach Wetter und geografischer Lage können die ausgedehnten Tagestouren körperlich herausfordernd sein.
Alternativ bieten wir deshalb noch eine Version dieser Reise an, die extra für kulturell interessierte Laien konzipiert wurde.
Auf unseren Touren durch die wunderschöne Region Imathia werden wir beeindruckende kulturelle Highlights erleben, es insgesamt aber etwas ruhiger angehen lassen. Hier gehen Kultur und Genuss Hand in Hand.
Imathia. In den Gärten des Midas.
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Unterbringung und Verpflegung
Die Hotels unserer Stationen entsprechen guten Standards und sind preislich dem engen Budget für Exkursionen angepasst. Alle Restaurants, die wir besuchen, sind auch für große Gruppen bis zu 30 Personen geeignet.
Ihr Reiseführer
Unsere Reisführer sind ausgebildet und verfügen über eine sehr gute Ortskenntnis. Sie sind Ihre Ansprechpartner vor Ort für alle Belange und sprechen deutsch.
Transport
Der Transfer vom und zum Flughafen Thessaloniki sowie alle Tagestouren werden mit modernen, klimatisierten Reisebussen durchgeführt.
Sie haben Fragen, Anregungen, besondere Wünsche zu dieser Studienreise in den Norden Griechenlands?
Wir helfen Ihnen gerne weiter!
Das Tagesprogramm
Die einzelnen Tagestouren dieser Exkursion finden Sie im folgenden beschrieben. Innerhalb der Tagestouren finden Sie weitere Links und Hinweise zu den jeweiligen Exkursionszielen. Sprechen Sie uns aber auch gerne jederzeit über die üblichen Kanäle an!
Tag 1 – Ankunft in Veria
Veria / Veria / Beroia – „Das kleine Jerusalem des Balkans“
- Ankunft in Thessaloniki
- Begrüßung durch den Kulturreisen- Reiseguide
- Transfer nach Veria
- Check-In Hotel für fünf Nächte
- kurze Besprechung
- Zeit zur freien Verfügung
- gemeinsames Abendessen
Ihr Reiseguide wird die Exkursionsteilnehmer, die als Gruppe geschlossen anreisen, am Flughafen von Thessaloniki in Empfang nehmen. Mit dem Reisebus geht es direkt weiter ins schöne Städtchen Veria, wo die Gruppe im Hotel Makedonia für fünf Nächte untergebracht sein wird. Von Veria aus starten wir unsere ersten Tagestouren.
Am Ankunftstag haben Sie einzeln oder als Gruppe nach dem Check-In und einer kurzen Besprechung die Möglichkeit, die Stadt Veria zu erkunden, bevor wir uns zum gemeinsamen Abendessen treffen.
Entdecken Sie Veria !
Es bleibt vor dem Abendessen meist noch ein wenig Zeit, um durch Veria zu schlendern. Schauen Sie einfach in „Das ausführliche Tagesprogramm unserer Kulturreise nach Imathia“ unter TAG 2 und lassen sich dort inspirieren! Das großartige Archäologische Museum von Veria besuchen wir übrigens am zweiten Tag, bevor wir nach Lefkopetra und Vergina weiterfahren.
Tag 2 – Tour nach Lefkopetra und Vergina, der ersten Hauptstadt des Makedonischen Königreiches
Archäologisches Museum in Veria Tagestour nach Lefkopetra & Vergina
- Besuch des Archäologischen Museums in Veria
- Fahrt nach Lefkopetra
- Die Ausgrabungsstätte von Vergina
Der dritte Tag ist den Ausgrabungsstätten von Lefkopetra und Vergina (Aigai) gewidmet. Bevor wir aufbrechen, werden wir aber noch das Archäologische Museum von Veria besuchen, wo auch Fundstücke aus Vergina zu sehen sind. Von dort aus geht es dann mit dem Reisebus nach Lefkopetra, die Fahrt durch die schöne Landschaft Imahtias wird etwa 40 Minuten dauern.
Weiter geht es nach Vergina, das wir in ca. 50 Min erreichen, zur weltberühmten Königsnekropole. Dort können wir hoffentlich auch das neu erbaute Museum von Vergina besuchen, das im Frühjahr 2023 seine Pforten öffnen soll.
Das Archäologische Museum von Veria
Zur Einstimmung auf die Ausgrabungsstätte von Vergina beginnen wir unsere Tour im Archäologischen Museum von Veria. Hier versammeln sich, dich gedrängt in drei Sälen und Magazinen, Funde aus dem Neolithikum (hier wird auch die berühmte Statuette einer Göttin aus Nea Nikomedeia, einer der ältesten Siedlungen Europas, aufbewahrt) und der frühen Eisenzeit, Grabbeigaben aus unterschiedlichen Materialien der klassischen und hellenistischen Zeit, sowie Skulpturen und Grabstelen aus Veria und Umgebung. Römische Porträts und Skulpturen, Inschriften und Fresken vervollständigen die Sammlung, die wirklich einen tollen Überblick über das Leben und Kunstschaffen dieser Stadt und der Region bietet!
Die „Neu“-Entdeckung eines Bildnisses Alexanders des Großen
2019 entdeckte man im Magazin des Archäologischen Museums von Veria einen Marmorkopf, wohl ein Porträt Alexanders des Großen aus dem 2. Jh. v. Chr. Nachdem griechische Archäologen den Kopf und andere Artefakte vor einigen Jahrzehnten in einem kleine Dorf in der Nähe von Veria entdeckt hatten, wo er seinerzeit in die Fassade eines Hauses aus dem 18. oder 19. Jh. eingesetzt worden war, verbrachte man die Fundstücke ins Magazin des Archäologischen Museums. Der Fund geriet bis zu seiner Wiederentdeckung 2019 in Vergessenheit und wurde am 31.7.2019 von der Direktorin des Museums, Angeliki Kottaridi, auf ihrer Facebookseite bekannt gegeben. Nach der Restaurierung wird das Porträt im neuen Museum von Vergina ausgestellt, das wohl im Frühjahr 2023 seine Tore öffnet.
Wenn Sie den Link anklicken, erreichen Sie die Facebook-Seite von Angelika Kottaridi, wo eine Abbildung des Kopfes zu sehen ist: facebook.com/angeliki.kottaridi/posts/2578000048901128
Lefkopetra – Das Heiligtum der Großen Göttin Autochthon am Berg Vermion
Das Grabungsgelände des 1965 und 2002 entdeckten und ausgegrabenen Heiligtums in Lefkopetra ist, trotz seiner großen Bedeutung für die antike Metropolis Veria, nur wenig bekannt. Es war der mächtigen Großen Göttin gewidmet, deren Name Autochthon auf ihre enge Beziehung zum Königreich Makedonien und dessen Gründungsmythos verweist.
Heute sind die Überreste aus römischer Zeit zu sehen, wobei die Große Göttin hier am Berg Vermion schon sehr viel länger verehrt wurde. Der Tempel mit seinen drei separaten Räumen wurde im 2. Jh. n. Chr. erbaut und entspricht in seinem Entwurf dem Charakter des Kultes, der extrem populär im gesamten griechischen Raum war, aber sehr private und mystische Elemente beinhaltet. Die Fassade des Baus, die Elemente aus Kleinasien und dem Nahen Osten aufweist, lässt eine Errichtung in der Zeit Kaiser Hadrians vermuten und belegt anschaulich die große Bedeutung Verias und seine enge Verbindung zum römischen Kaiserhaus.
Aigai / Vergina, die erste Hauptstadt des Makedonischen Königreichs
Die Königs-Nekropole von Vergina (Aigai)
- Besuch des Archäologischen Museums in Veria.
- Besichtigung der Ausgrabungsstätte von Vergina:
- Die königliche Nekropole; darunter das weltberühmte „Königsgrab“, wohl Philipps II., des Vaters Alexanders des Großen, und das „Prinzengrab“, wohl Alexanders IV., deren Entdeckung weltweites Aufsehen erregte.
- Das Theater.
- Die archaische und die klassische Nekropole.
- Das Grab der Eurydike.
- Das Heiligtum der Eukleia, Göttin des Ruhms.
- Der monumentale Palast (ca. 340 v. Chr.). Momentan möglicherweise geschlossen.
- Multimediales Museum von Vergina
- Das Polyzentrische Museum von Vergina (Neueröffnung Frühjahr 2023)
UNESCO Weltkulturerbe seit 1996
Vergina, das antike Aigai, war bis 410 v. Chr. die Hauptstadt des makedonischen Königreiches und diente später noch als Grabstätte makedonischer Könige. Hier gibt es so vieles zu entdecken!
Das Gebiet wurde seit den 1860er Jahren, zuerst von französischen, später dann von griechischen Archäologen, systematisch ausgegraben. Auch heute noch werden die Grabungen unter der Leitung der griechischen Antikenbehörde weitergeführt. Seit 1996 zählt die Ausgrabungsstätte von Vergina zum UNESCO Weltkulturerbe. Sie liefert wichtige Informationen über die Kultur, Geschichte und Gesellschaft der antiken Makedonier, die uralte Traditionen bewahrten und unter der Herrschaft Alexanders des Großen die hellenische Kultur bis an die äußersten Grenzen der antiken Welt trugen. Die Grabungen von Vergina brachten einzigartige historische und künstlerisch bedeutende Werke der spätklassischen Kunst hervor.
Tag 3 – Tagestour nach Lefkadia und Pella
Am dritten Exkursionstag fahren wir zunächst nach Lefkadia, dem antiken Mieza, und besichtigen dort die Ausgrabungsstätte. Zu sehen sind hier u.a. das Theater, die Überreste des Nymphaion, wo Alexander der Große von seinem Lehrer Aristoteles unterrichtet wurde, sowie das Große Grab und das Palmettengrab.
Spaziergänge im Schatten – Das antike Mieza
- Nymphaion, die Schule des Aristoteles.
- Das „Große Grab“ oder „Grab des Totengerichts“, bedeutende hellenistische Grabanlage
- Das Palmettengrab
- Theater
Pella – Geburtsstadt Philipps II. und neue Hauptstadt des Reiches
Weiter geht es nach Pella, Geburtsstadt Philipps II. und seit dem 4. Jh. v. Chr. Hauptstadt des Makedonischen Königreiches, die unter dem Diadochen Kassander (um 350 – 297 v. Chr.) ihre Blütezeit erfuhr. Hier besichtigen wir u.a. die Agora aus dem letzten Viertel des 3. Jhs. v. Chr. Durch ihre Mitte verlief eine 15 m breite Strasse, die auf der einen Seite nach Edessa führte und auf der anderen nach Thessalonike. Die Überreste der etwa 60.000 m2 großen Palastanlage von Pella, die den gesamten nördlichen Hügel der Akropolis einnimmt, werden wir intensiv besichtigen. Im Museum von Pella werden die Fundstücke der Grabungen gezeigt, darunter auch einige der berühmten Mosaiken aus den Wohnhäusern der Stadt.
Der phantastische Ausblick vom Megali Rachi, Foto: KR
Tag 4 – Tagestour nach Aiani, Hauptstadt des Königreiches Elimiotis
Am vierten Tag der Exkursion steht das etwa 1,5 Stunden entfernte Aiani, einst Hauptstadt des Königreiches Elimiotis, im Mittelpunkt. Die Elimioten waren ursprünglich Griechen, deren Königreich, das von der Sippe der Derdas regiert wurde, an den Ufern des Haliakmon lag. 355 v. Chr. wurde Elimiotis Teil des Makedonischen Reiches. Die antike Siedlung von Aiani liegt auf der Anhöhe Megali Rachi. Die wohl unbefestigte Stadt erstreckte sich über Felsterassen neben der Chantaka-Schlucht und bot einen weiten Blick nach allen Seiten über das Tal des Haliakmon.
Das Antikengelände von Aiani
- Wohnhäuser verschiedener Zeitstufen
- Tempel des Herakles Kynagis
- Tempel des Hermes Agoraios
- Tempel des Zeus Hypsistos
- Werkstätten
- Nekropolen mit Gruppen- und Einzelgräbern
- Das Archäologische Museum von Aiani
Seit den 1980er Jahren wurden in Aiani systematische Grabungen unternommen, wobei die Überreste einer Stadt zutage traten, die etwa vom 6. Jh. bis zum Beginn des 1. Jh. v. Chr. bestand. Die Funde der Ausgrabungsstätte sind im Archäologischen Museum von Aiani ausgestellt, das wir natürlich in aller Ausführlichkeit besuchen werden.
Tag 5 – Dion
Nach dem Frühstück fahren wir etwa 1 Stunde an die herrliche Küste des Thermaischen Golfs und besichtigen dort die heilige Stadt der Makedonen, Dion, und den dazu gehörigen archäologischen Park.
Dion, die heilige Stadt der Makedonen
Dion liegt an den Nordausläufern des Olymp nahe der Küste und gilt als heilige Stadt der Makedonen. Die Grabungen in Dion begannen 1928 mit dem Fund eines Marmorkopfes und brachten eine von zahlreichen Heiligtümern umgebene, vollständig befestigte Stadt ans Licht, die von der klassischen Periode bis in die Zeit des frühen Christentums hinein bewohnt war.
Archelaos I., unter dem Dion erblühte, opferte hier im 5. vorchristlichen Jahrhundert dem Zeus Olympios und den Pierenischen Musen. Die „Olympien von Dion“ wurden von ihm eingeführt und hatten als sportlichen und szenische Wettkämpfe bis ca. 100 v. Chr. bestand. Philipp II. feierte in Dion die Eroberung von Olynth, damals Hauptstadt des Chalkidischen Bundes. Bevor er den Feldzug nach Osten antrat, bat Alexander der Große den höchsten der Götter, Zeus, um Beistand. Im Zeus-Tempel stand auch die von Lysipp ( 2. Hälfte des 4. Jhs. v. Chr.) geschaffene Skulpturengruppe, die Alexander in Gedenken an die siegreiche Schlacht von Granikos (334 v. Chr.) anfertigen und aufstellen ließ. Sie zeigte Alexander und seine Gefährten als bronzene Reiterstatuen und wurde später von Kaiser Augustus in der Porticus der Oktavia in Rom aufgestellt. Dieser gründete an der Stelle von Dion eine Colonia (31 v. Chr.).
Der Archäologische Park von Dion
- Stadtmauer
- Haupt- und Nebenstrassen
- Die Grossen Thermen
- Villa des Dionysos
- Demeter-Heiligtum
- Dionysos-Heiligtum
- Isis-Heiligtum
- Tempel der Aphrodite Hypolympidia
- hellenistisches Theater
- römisches Theater
- Nekropolen mit makedonischen Kammergräbern
- Archäologisches Museum
Foto: Pixabay
Tag 6 – Und auf geht es nach Chalkidiki
Die Halbinsel Chalkidike
- Check-out Hotel Veria
- Fahrt nach Olynthos
- Mittagspause
- Stageiros / Olympiada
- Check-In im Hotel
- Zeit zur freien Verfügung
- Abendessen
Olynthos und Stageira auf der Halbinsel Chalikidi sind unsere Ziele am sechsten Tag der Exkursion. Nach dem Frühstück und Check-out fahren wir etwa zwei Stunden von Veria zu unserem ersten Ziel: Olynthos. Dort besichtigen wir das Ausgrabungsgelände der beispielhaften klassischen Stadt. Nach einem Mittagssnack und ungefähr einer Stunde Fahrtzeit erreichen wir das antike Akanthos und von dort aus fahren wir noch einmal 45 Minuten nach Stageira / Olympiada, wo wir auch die nächsten beiden Nächte verbringen werden – und Strand und Meer zumindest ein wenig genießen können.
Olynthos – Hauptstadt des Chalkidischen Städtebundes
Die Stadt Olynthos entstand 432 v. Chr., kurz nach dem Ausbruch des Peloponnesischen Krieges, durch den Zusammenschluss von einigen Küstenstädten am Fluß Sandanos. Olynthos wurde zur Hauptstadt des Chalkidischen Bundes und ist ein charakteristisches Beispiel für die Stadtplanung und Wohnarchitektur der klassischen Zeit. Olynthos war zunächst Mitglied des Attischen Seebundes, von dem es 440 v. Chr. allerdings abfiel. In kurzer Zeit wurde Olynthos zu einer der einwohnerreichsten Städte der Region, da sie viele Menschen, die vor den Wirren des Krieges flüchteten, aufnimmt. Keine hundert Jahre später wurde das einflussreiche und mächtige Olynthos von den Makedonen erobert und die Einwohner der Stadt versklavt. Der einst so mächtige Stadtstaat, Bollwerk des Chalkidischen Städtebundes, wurde von den Makedonen dem Erdboden gleichgemacht.
Der phantastische Ausblick auf den Strand von der alten Stadtmauer aus, Foto: KR
Tag 6 – Die Ausgrabungen von Stageira und Amphipolis
Am 6. Tag der Reise wandern wir nach dem Frühstück hoch zur alten Stadtmauer von Stageira.
Stageira – Geburtsort des Aristoteles
Das antike Stageira lag an der Ostküste Chalkidikis, an der östlichen Stadtgrenze des Ortes Olympiada auf der Landzunge Liotopi, die hier in den Strymonischen Golf ragt. Das bereits 655 v. Chr. von ionischen Siedlern aus Andros gegründete Stageira war bis zu den Perserkriegen (490-480/79 v. Chr.) eine freie und blühende Polis – mit dem Abzug der Perser schloß sie sich dem ersten Attischen Seebund an. 424 v. Chr. bildete Stageira eine Allianz mit den Spartanern – gegen Athen. Trotz des Anschlusses an den Chalkidischen Seebund, wurde Stageira schließlich von Philipp II. erobert und zerstört. Obwohl Philipp die Stadt etwas später wieder aufbauen ließ – man sagt aus Reue, denn hier war der berühmte Lehrer seines Sohnes Alexander, Aristoteles, geboren und groß geworden -, erreichte sie nie wieder ihren einstigen Einfluß.
Amphipolis
437 v. Chr. gründete der athenische Feldherr und Politiker Hagnon die Stadt Amphipolis an der Stelle der Siedlung Ennea Hodoi. Amphipolis und sein Hafen Eion wurden damit zu einem wichtigen Stützpunkt der Athener in Thrakien. Während des Peloponnesischen Krieges gewann Amphipolis an Bedeutung für die Beschaffung von Holz für den Schiffsbau, die Kontrolle über Zölle und die Einnahmen der Gold- und Silberminen in der Thasitischen Peraia. 424/23 v. Chr. ergaben sich die Bürger der attischen Kolonie kampflos dem Spartaner Brasidias, der die Übernahme der Stadt mit fairen Konditionen verbunden hatte. Die Schlacht von Amphipolis im folgenden Jahr kostete ihn und seinem athenischen Gegenspieler, General Kleon, das Leben, ebnete aber den Weg zum Nikiasfrieden, den Brasidias Vater mitbeschloss. Obwohl festgelegt wurde, dass Amphipolis wieder unter athenische Vormacht gestellt werden sollte, weigerten sich die Einwohner, dies zu akzeptieren. Die Verehrung für Brasidias ging soweit, dass man ihn innerhalb der Stadtmauern beisetzte und als zweiten Stadtgründer verehrte.
Amphipolis
- Akropolis
- Stadtmauer
- Zisterne
- Rotunde
- römische Villa
- hellenistisches Haus
- Gymnasium mit Palästra, Xystos und Paradomos
- Bäder
- Holzbrücke
- Marmarion
- Löwe von Amphipolis
- Kasta-Grab (falls geöffnet)
Erst 356 v. Chr. gelang es Philipp II. die Stadt zu erobern, die damit dem Makedonischen Königreich einverleibt wurde und schließlich zum Schicksalsort für die Dynastie der Argeaden werden sollte: Sieben Jahre nach dem Tod Alexander des Großen stellte Kassander dessen legitimen Thronfolger Alexander IV. Aigos zusammen mit seiner Mutter Roxane in Amphipolis unter Hausarrest und ließ beide 310 v. Chr. ermorden. Die Römer nahmen die Stadt 167 v. Chr. ein, um 50 n. Chr. besuchten der Apostel Paulus und sein Helfer Silas Amphipolis, bevor sie weiter nach Thessaloniki zogen, um dort die jüdischen Gemeinden von ihrem Glauben an Christus zu überzeugen. Im späten 8. Jh. wurde Amphipolis letztmalig erwähnt.
Das Kasta-Grab von Amphipolis
Eine archäologische Sensation war die Entdeckung eines großen Grabhügels etwa 2,5 km nordöstlich der Akropolis von Amphipolis im Jahre 1964 nicht gerade. Man grub weiter, auch in den 1970er Jahren, aber ein sensationeller Fund gelang nicht. Erst 2012, als die neue Grabungsleiterin Katerina Peristeri die Entdeckung der bis heute größten antiken Grabanlage in Griechenland verkündete und 2014 den Grabungsbericht vorlegte, rauschte es im Medienwald. Und in der Politik. Allzu schnell spekulierte man, ob es sich bei dem prachtvoll dekorierten Grabbau um die letzte Ruhestätte Alexander des Großen handeln könne. Bislang ist der, besser: sind die, Besitzer des Grabes nicht identifiziert. Es sind die Skelette zweier Männer, einer älteren Frau, eines Kindes und die Asche einer Person. Ob eine gesicherte Zuordnung jemals gelingt, ist fraglich, dass es sich dabei um den 323 v. Chr. verstorbenen Alexander handelt, mehr als unwahrscheinlich. Ausser Frage steht, dass nur eine mächtige und reiche Familie sich ein solch aufwendig angelegtes Grab, dekoriert mit Mosaiken und Fresken, getragen von fast 4 m hohen Karyatiden und von Sphingen bewacht, leisten konnte. Die Anlage ist von einer Mauer aus Marmor umgeben, 497 m lang, 3 m hoch, der graue, grobkristalline Marmor wurde eigens von der Insel Thasos hergebracht. Der Hügel wurde nach der endgültigen Grabschließung, der mehrtägige Totenfeiern vorangingen, aufgeschüttet – mit 250.000 m3 Sand. Zwei Versiegelungsmauern schützten die Grabkammern und ihre Vorräume im Inneren. Der Fußboden des Vorraumes, dessen Eingang die Karyatiden tragen, ist mit einem delikaten Mosaik geschmückt, dass den Raub der Persephone zeigt.
Leider haben heftige Unwetter im Sommer die Öffnung der Grabanlage für die Öffentlichkeit weiter verzögert. Angepeilt ist nun die Eröffnung Ende 2022. Alle gefunden Bauteile, die zum Grab gehören, sollen hier wiedervereint werden. Darunter auch viele, die bereits anderweitig als Spolien in römischen Mauern verbaut waren oder weit verstreut im Umfeld des Grabhügels lagen.
Man darf gespannt sein!
Tag 7 – Von Chalkidiki nach Thrakien – Die Insel Thasos
Am 8. Tag checken wir aus und verlassen Chalkidiki und machen uns auf den Weg in Makedoniens Osten. Wir überwinden die Bergkette der Rhodopen, die wie eine natürliche Wetter, Klima und Kulturgrenze funktioniert und Ostmakedonien vom übrigen Teil des Königreiches separiert. Die Thrakische Ebene, die sich von den südlichen Ausläufern des Gebirgszuges bin hin zur Ägäis erstreckt, war seit jeher fruchtbar. Neben Obst und Gemüse wird hier heutzutage Tabak und vor allem Baumwolle angebaut. Die kulturelle Landschaft unterscheidet sich von der griechisch geprägten jenseits des Gebirges deutlich, und sie spiegelt den Kulturraum des nahen Balkans und der Türkei facettenreich wieder. In der Antike florierten die Städte so lange, wie auch Gold und Silber in den Minen geschürft werden konnte. Als die Vorkommen aufgebraucht waren, verloren sie einige Zeit an Bedeutung. Dementsprechend ist der kulturelle Einfluß, der die Antike hier prägte, vor allem den Römern zuzurechnen, die nach der Eroberung Makedoniens die Städte und Häfen zur Kontrolle ihrer Handelsrouten nutzten, allen voran die Via Egnatia, die bis nach Konstantinopel führte.
Kavala, wir checken ein
Wir erreichen das eindrucksvoll auf einem hohen Felsen gelegene Kavala nach ungefähr 1,5 Stunden Fahrt und checken erst einmal in unser Hotel ein. Nach einem kleinen Snack werden wir die Fähre nach Thasos nehmen.
Ein Spaziergang durch das antike Thasos
Nach etwa 1,5 Stunden Fahrzeit auf der Fähre erreichen wir Thasos, das nur 8 km von der Küste entfernt liegt. Wir erkunden die wunderbare Insel mit ihrer reichen antiken Geschichte! Auf einem ausführlichen Spaziergang, den wir mit dem Besuch der direkt hinter dem Hafen gelegenen Agora beginnen, erkunden wir zunächst das östliche Areal der antiken Stadt bis hinauf zur Akropolis. Von dort geht es hinab an der westlichen Stadtmauer bis in die Unterstadt. Natürlich steht auch ein Besuch des Museums von Thasos an, das über eine qualitätvolle Sammlung an Fundstücken, die hier zutage kamen, verfügt.
Das antike Thasos – Ein Rundgang
Agora
- Heiligtum des Zeus, kleinere Altäre (4./3.Jh. v. Chr.)
- Statuenbasis in Form eines Schiffsrumpfes (3. oder 2. Jh. v. Chr.)
- die Hallen (1. Jh. ) und Passage der Theoren
- Fundamente einer christlichen Basilika (5. Jh.)
- Odeion (südl. der Agora, 2. Jh. n. Chr.)
- Artemis-Heiligtum (Nord-östl. Agora)
- Bezirk des Dionysos mit 2 Statuengruppen
- Poseidon-Heiligtum (Osten Agora)
- Wagen- und Chariten-Tor
Östliches Wohnviertel
- Siedlungsreste aus dem 8. Jh. v. Chr.
- Häuser 6.-4. Jh. v. Chr.
Östliche Stadtmauer/ Bergkamm
- Theater (3. Jh. v. Chr.) mit rekonstruiertem Zuschauerraum und Bühnengebäude für rezente Aufführungen
Akropolis
- Heiligtum der Stadtgöttin Athena Poliouchos (5. Jh. v. Chr.)
- Grottenheiligtum des Pan (4. Jh. v. Chr.)
Stadtmauer, westlich
- Silen-Tor
- Tor des Herakles und des Dionysos
- Tor des Zeus und der Hera (5. Jh. v. Chr.)
- Monument des Thersilochos (4. Jh. v. Chr.)
Herakles-Heiligtum
- Propylon
- Tempel (6. Jh. v. Chr.)
- ionischer Tempel (5. Jh. v. Chr.)
- Ehrenbogen für Caracalla (213-217)
Museum von Thasos (1934)
- Keramik
- Schmuck, Münzen
- Marmorskulpturen aus der Stadt Thasos aus griechischer und römischer Zeit
Abendessen und Rückfahrt von Thasos
Je nachdem, wie lange wir für den Spaziergang durch die antiken Stadtmauern in Thasos benötigen, werden wir dort noch zu Abend essen oder aber in Kavala in der Nähe unseres Hotels.
Foto: Mariana Doroban, Unsplash
Tag 9 – Neapolis und Philippi
Der 9. Tag der Exkursion ist dem antiken Philippi und seiner Hafenstadt Neapolis, dem heutigen Kavala, gewidmet.
Das antike Neapolis, heutiges Kavala
Das heutige Kavala ist das Zentrum de ostmakedonischen Küstenregion. Weite Hafenbuchten zu beiden Seiten des hohen und steilen Felsvorsprungs erwiesen sich als äußerst geeignet für die Anlage einer Stadt. Neapolis, das heutige Kavala, wurde von Bewohnern der Insel Thasos zusammen mit Einwanderern von der Insel Paros in der Mitte des 7. Jhs v. Chr. gegründet. Die günstige Lage Neapolis‘ an einer Strasse, die zu reichen Goldmienen und weiter nach Osten führte, machte einen besseren Schutz vor den Einfällen der Thraker möglich, verhalf der Stadt aber vor allem zu raschem Wachstum und wirtschaftlichem Wohlstand; um 500 v. Chr. wurde eine Stadtmauer angelegt. Im Zentrum des heiligen Bezirks von Neapolis befand sich ein marmorner Parthenos-Tempel, der von einer Umfassungsmauer aus Granit umgeben war. Neapolis ließ Münzen prägen und wurde Mitglied des Attischen Seebundes (454/453 v. Chr.). Die Spartaner belagerten die Stadt schließlich 411/410 v. Chr., Neapolis erstritt sich allerdings, nicht zuletzt aufgrund seines Wohlstandes durch den Silber- und Goldabbau, die Unabhängigkeit. Erst Philipp II. gelang nach der Schlacht von Amphipolis auch die Eroberung Neapolis‘ und er erklärte die Stadt zum Hafen von Philippi.
Kavala heute
Das Stadtbild des heutigen Kavala, das an den steilen Hängen des Symbolon liegt, ist von nachantiken Epochen geprägt. Bis ins 13. Jh. hieß die Stadt Christoupolis, ihre fränkischen Eroberer benannten sie in Kavala, „Pferdewechselstation„, um. Teile der Burg, die das Bild von Kavala prägt, stammen aus dieser Zeit. Der langen osmanischen Besatzung verdankte Kavala Wohlstand und Wachstum, Suleiman dem Prächtigen (1520-66) den heute noch funktionierenden Aquädukt, der von den Bergen des Hinterlandes über die Talsenke hinweg das Wasser bis zur Burg führte. Auch als Lehen des ägyptischen Vizekönigs Mehmet Ali, der in Kavala geboren wurde, war die Stadt wirtschaftlich und kulturell weiter gefördert worden und blieb bis 1913 in osmanischer Hand.
Philippi, das Tor nach Europa und Asien
Bereits im 6. Jh. war der Ort Krinides (Quellstadt) wegen seiner Goldminen und der Lage in einer fruchtbaren Ebene von besonderer Bedeutung. Nach der Eroberung durch Philipp II. wurde 356 v. Chr. am Ort der Kolonie die Stadt Philippi gegründet. Es war klug von ihm, die Kolonie durch eine neue Stadt zu ersetzen, konnte er doch so die Ausbeutung der Goldminen im Pangaion vorantreiben, um die Reichskasse zu füllen. In hellenistischer Zeit war Philippi dann autonom, bis zur großen Schlacht von Philippi versank es im Dunkel der Geschichte. 42 v. Chr. trafen hier die römischen Triumvirn Marcus Antonius und Oktavian, der wenig später Roms erster Kaiser werden sollte und als Augustus in die Weltgeschichte einging, auf die „Republikaner“ und Mörder des Iulius Caesar, Marcus Iunius Brutus und Gaius Cassius Longinus. Es kämpften mehr als 200.000 Männer auf beiden Seiten und die Triumvirn siegten. Die Römische Republik war gescheitert und die ersten Abschnitte des Weges zur Alleinherrschaft des Oktavian geebnet. Das mittlerweile provinzielle Philippi profitierte von der gigantischen Schlacht und blühte unter der römischen Herrschaft auf. Marcus Antonius siedelte Veteranen an, und Oktavian schickte italische Siedler, die die einheimische Bevölkerung ergänzten. 27 v Chr. wurde Philippi zur Colonia Augusta Iulia Philippensis und dank der Anbindung an die um 146 v. Chr. erbaute Via Egnatia, die die Adriaküste mit dem Bosporus verband, zu einer hochfrequentierten, prosperierenden und religiös offenen Stadt. Ein imposantes Forum mit zwei Tempeln, verschiedene Thermen und ein Aquädukt verliehen auch ihrem Äußeren einen kosmopolitischen Charakter. Auch Philippi ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes, besuchen Sie den Eintrag hier.
Der Weiße Turm in Thessaloniki, Foto: Pixabay
Tag 10 – Kilkis und Thessaloniki
Von Kavala geht es am 10. Exkursionstag in die zweitgrößte Stadt Griechenlands, nach Thessaloniki, wo wir drei mal übernachten werden, bevor wir unsere Heimreise antreten. Wir checken nach dem Frühstück aus und fahren zunächst über Serres nach Kilkis, die Fahrt dorthin dauert etwa zwei Stunden.
Das Museum von Kilkis
Das Museum von Kilkis beherbergt Funde aus archäologischen Ausgrabungen der Umgebung sowie aus privaten Spenden. Es wurde 1972 eröffnet, 1991 wurde eine weitere Ausstellung über die Ausgrabungsfunde aus dem Alten Gynenkokastro eingerichtet. Das Museumsgebäude besitzt drei Räume, die in chronologischer Reihenfolge angeordnet sind: Im Vorraum sind Funde aus prähistorischer Zeit ausgestellt. Darunter befinden sich die neolithischen Figuren und die Sammlung prähistorischer Werkzeuge aus der Siedlung Kolchida. Eine delikate Sammlung von Bronzeschmuck aus der frühen Eisenzeit wird im Vestibüls gezeigt. Hier befinden sich außerdem ein Grabstein mit einem Reiterrelief, ein Teil eines attischen Sarkophags mit der Darstellung von jungen Männern und einem Pferd sowie ein Ehrenbeschluss der Stadt Morrilos (Obere Apostel).
Der zweite Raum enthält Ausgrabungsfunde aus dem eisenzeitlichen Gräberfeld des alten Gynokastro. Typische Urnen und Grabbeigaben, Waffen, Messer, Doppeläxte und Schmuck sind ausgestellt, während in den Ecken des Raumes die Bestattungsart der Gefäße rekonstruiert wurde.
Im dritten Saal des Museums werden Fundstücke aus den beiden Städten Europos und Palatianos ausgestellt. Aus Europos stammen Fundstücke, die vor allem bei den Ausgrabungen der Nekropolen gefunden wurden. Anhand dieser und weiterem Bildmaterial wird die Entwicklung und der Erhalt der Bestattungsrituale von der Antike bis zur Neuzeit veranschaulicht. Verschiedene Bereiche wie Wohnen, Landleben oder Religion, die mit Fundstücken aus Palationos ausgestattet sind, erzählen über den Alltag der antiken Bewohner der Gegend.
Nach dem Besuch des Museums von Kilkis geht es weiter zur archäologischen Stätte von Palatiano, die sich etwa 18 km nordöstlich von Kilkis befindet.
Die archäologische Stätte von Palatiano (Kristonia)
Die antike Stadt wurde auf zwei benachbarten Hügeln der Ausläufer des Kroussia Gebirges (Berg Dysoron) errichtet; sie befindet sich in unmittelbarer Nähe des fruchtbaren Tals des Flusses Echedoros (Gallikos). Grabungsfunde deuten darauf hin, dass hier sowohl Ackerbau und Viehzucht, aber auch der Handel florierten. Aufgrund der günstigen geographischen Lage der Stadt, konnte man mühelos den einzigen natürlichen Pass kontrollieren, der von Kristonia nach Parorvilia und Sindiki führte (heute von Kilkis nach Kerkini und Serres).
Palatiano wurde seit ungefähr 10.000 v. Chr. besiedelt. In einer ersten Siedlungsphase vom 4. Jtsd. bis zur Mitte des 1. Jtsds v. Chr. entwickelte Palatiano bereits städtische Strukturen. Heute sichtbar ist die zweite Siedlungsphase mit Straßensystem und Verteidigungsmauer aus der römischen Zeit. Vom 1. Jh. v. Chr. bis zum 3. Jh. n. Chr. organisierten die römischen Besatzer die Stadt um und entwickelten sie weiter. Die Palatiano war dicht besiedelt, verfügte über gepflasterte Strassen, war mit Frischwasser versorgt, wobei die Abwässer durch Kanäle abgeleitet wurden und bot Platz für große Wohnhäuser mit Lagerräumen und Innenhöfen, Werkstätten und natürlich kultische Bereiche.
Das Zentrum des römischen Palatiano wird durch ein Ehrenmal aus dem Ende des 1. Jhs n. Chr. markiert. Es wurde zu Ehren einiger Angehöriger einer Familie errichtet, die man als lokale Helden verehrte. Vier der ursprünglich fünf Ehrenstatuen entdeckte man 1960 bei Ausgrabungen; sie stehen auf hohen Sockeln, die die Namen der Dargestellten tragen.
Die Ausgrabungsstätte von Europos
Europos wurde bereits seit prähistorischer Zeit besiedelt und befindet sich in idealer Lage am Westufer des Flusses Axios. Bei Ausgrabungen fand man Teile der antiken Stadtstruktur mit Werkstätten und Nekropolen, die die aufeinander folgenden Bauphasen bis hinein in die spätrömische Zeit belegen. Vor allem bieten die Friedhöfe von Europos die Möglichkeit, die Entwicklung der Bestattungsriten innerhalb des gesamten Spektrums der sozialen Schichten jeder einzelnen Epoche zu verfolgen. Die Grabfunde liefern Informationen über alle Bereiche des privaten und öffentlichen Lebens.
Nach der Besichtigung von Eurpos fahren wir weiter nach Thessaloniki, das etwa 50 km entfernt an der Küste liegt. Nach dem Check-In steht der Rest des Tages zur freien Verfügung.
Thessaloniki, Stadt zwischen Orient und Okzident
Natürlich sind die Spuren der Antike in Thessaloniki vielfältig und wir werden uns die wichtigsten Bauwerke und Museen in den nächsten beiden Tagen ansehen.
Aber Thessaloniki hat noch so viel mehr zu bieten, dass sich ein Streifzug durch die Märkte der Stadt, die vielen Geschäfte und Lädchen, die Cafés und Tavernen unbedingt lohnt und viel Spass bringt. Oder man begibt sich auf die Spuren der frühen Christen und besucht die zahlreichen Kirchen und Klöster der Stadt. Auch die osmanischen Bauwerke, die Bäder, Moscheen und überdachten Basare Thessalonikis sind ungemein spannend und veranschaulichen die bunte kulturelle Mixtur der Stadt. Wer sich mit dem Leben der jüdischen Gemeinde Thessalonikis näher befassen möchte, kann dies bei einem Besuch im Jüdischen Museum tun oder einfach mit offenen Augen durch die Stadt schlendern, die auch als das Jerusalem des Balkans bezeichnet wird!
Thessaloniki entdecken
Wer mehr Informationen zur Stadt möchte, klickt bitte auf den Button und gelangt damit zu ausführlichen Tagestouren unserer Städtereise nach Thessaloniki und kann sich hier inspirieren lassen.
Tag 11 – Die Grabanlage von A. Athanasios und die Bauwerke Kaiser Gaius in Thessaloniki
Das hellenistische Grab in Agios Athanasos
Etwa 20 km außerhalb von Thessaloniki liegt die Kleinstadt Agios Athanasios, unmittelbar an der alten Nationalstraße, die Thessaloniki mit Athen verbindet.
Interaktive Aufnahme der Wandmalerei
Um den Detailreichtum der Malereien sichtbar zu machen hat das Archäologische Museum von Thessaloniki eine hoch aufgelöste interaktive Aufnahme des Freskos veranlasst, die wirklich jedes kleinste Detail der Malerei preisgibt und im Museum selber zu betrachten ist.
Die letzte Ruhestätte eines wohlhabenden Makedonen
Die phantastisch erhaltene Grabanlage eines wohlhabenden Makedonen aus dem späten 4. Jh. v. Chr. wurde 1994 entdeckt. Eine Besichtigung des Grabes sollte bei keiner Tour durch den Norden fehlen, da es über die bedeutendsten Wandmalereien hellenistischer Zeit in Griechenland verfügt. Dazu ist es – noch – erfreulich wenig besucht, so dass man sich auf jeden Fall Zeit nehmen kann, die Malereien eingehend zu betrachten.
Die Grabanlage
Unter einem Grabhügel (tumulus) verbirgt sich in etwa 12 m Tiefe eine Grabkammer, die über hochbedeutende und hervorragend erhaltenen hellenistische Fresken verfügt. Der mit einem Anthemion geschmückte Giebel der Kammer präsentiert uns beeindruckende mythische Greife mit goldenen Flügeln. Ein schmaler, äußerst aufwendig bemalter, Fries bekrönt den Eingang des Grabes. Das in leuchtenden Farben gehaltene Wandbild erzählt von einem Symposion, einem Fest, bei dem die Teilnehmer es sich bei Musik, Essen und Wein gut gehen lassen und ihr Dasein in vollen Zügen genießen. Makedonische Hopliten stehen an ihre Waffen gelehnt oder sitzen zu Pferde und bewachen ruhig die Szene. Rechts und links des Eingangs befinden sich in einer perfekten Komposition zwei außergewöhnlich schöne Medaillons unterhalb derer jeweils ein Soldat mit in Trauer geneigtem Haupt abgebildet ist, das Grab auf ewig bewachend. Wunderbar, wie der Künstler die langen Speere der Soldaten direkt durch das eine Medaillon laufen lässt, während das andere lediglich berührt wird, um so eine naturalistische Darstellung zu erreichen.
Das antike Thessaloniki
- Die obere Altstadt mit der Akropolis und der antiken Stadtmauer.
- Den Festungskomplex Heptapyrgion.
- Den Triumphbogen des Galerius, die Rotunde, den Palastkomplex mit Hippodrom und Oktagon.
- Die Agora mit Odeion und Krypti Stoa.
- Das Museum zur Geschichte der Agora.
Kaiser Galerius‘ Thessaloniki
Wir beginnen unsere erste Tour durch Thessaloniki in der obere Altstadt mit der Akropolis (Eptapyrgio – Yedi Kule). Ursprünglich wurde die Akropolis mitsamt der Stadtmauer bereits zur Entstehungszeit der Stadt unter König Kassandros in hellenistischer Zeit errichtet und – je nach Bedarf – umgestaltet. Von den zahlreichen Türmen der Stadtmauer sind heute noch etwa 50 erhalten. Vom Burgberg aus hat man einen wundervollen Blick über Thessaloniki.
Foto: Pixabay
Evangelos Moustakas, Bronzeskulptur Alexander des Großen am Hafen von Thessaloniki, Foto: Pixabay
Tag 12 – Die Museen von Thessaloniki
Thessaloniki bietet nicht nur antike Ruinen, Klöster, Kirchen und Moscheen, auch die Museen der Stadt sind durchaus eine Reise wert! Von der Archäologie über traditionelle Kostüme bis hin zur Gegenwartskunst oder den Olympischen Spielen, hier findet jede/r Reisende Informationen zur Geschichte und kulturellen Entwicklung der Region. Kulturreisen besucht am sechsten Tag der Reise mit Ihnen die drei wichtigsten Museen der Stadt. Sollten Sie allerdings ein spezielles Interesse an anderen Ausstellungen oder Sammlungen haben, lassen Sie uns dies gerne vorab wissen. Flexibilität ist unsere Stärke!
Tag 13 – Abreise
Am Tag der Abreise checken wir nach dem Frühstück aus. Je nach Abflugzeit verbringen besteht die Möglichkeit, noch etwas Zeit in Thessaloniki zu verbringen.
Unsere Hotels
Die Hotels, die Sie für diese Studienreise bei uns buchen können, verfügen über beste Standards und sind vielfach erprobt. Kontaktieren Sie uns gerne jederzeit, wenn Sie Fragen zur Unterbringung haben.